Selbstfindung mit WalkAway: Das sind die Vorteile

Wer bin ich? Wo stehe ich? Was will ich tun? Diese Fragen sind dir sicher schon einmal in deinem Leben begegnet. Irgendwann im Laufe deines Lebens hast du dich mit einer inneren – oder besser: seelischen – Wahrnehmung konfrontiert gesehen, die dich dazu veranlasst hat, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Und hast du dich dann intensiver damit auseinandergesetzt? Wahrscheinlich nicht. WalkAway als Selbstfindungsritual bietet genau diesen großen Vorteil.

Im Zeitalter der digitalen Ablenkungen finden Heranwachsende kaum Zeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Im Minutentakt trudeln Nachrichten auf dem Smartphone ein. App-Benachrichtigungen informieren über die neuesten Trends und Nachrichten. Gezwungenermaßen nimmt man diese Reize auf und vergisst dabei, sich ausgiebig mit sich selbst zu beschäftigen. Das ist die Prädestination der Generation Z – vielleicht besser bekannt als Smombie.

Viele Teenager kommen heute kaum noch in die Pötte. Sie sind lustlos und leben sinnlos vor sich hin. Nicht selten entwickelt sich daraus ein Suchtverhalten wie exzessiver Drogen-/Alkoholkonsum oder Computerspielsucht. Die Folge kann eine Lebensdepression sein. In WalkAway-Ritualen erleben die Teilnehmer persönlichkeitsfördernde Vorteile, indem sie sich bewusst und ohne Ablenkung mit sich selbst beschäftigen.

Was ist WalkAway und wie ist es entstanden?

Das WalkAway-Ritual hat seinen Ursprung in der Tradition nordamerikanischer Indianerstämme, die ihre Söhne und Töchter allein und ohne Nahrung in die Wildnis schickten. Isoliert von der Gesellschaft mussten sie sich mit sich selbst beschäftigen und für sich selbst sorgen. Ihre rituellen Führer stellten ihnen lebensfordernde Aufgaben, die sie mutterseelenallein erfüllten. Bei der feierlichen Rückkehr in die Gesellschaft galten sie als Erwachsene.

Beim heutigen WalkAway machen Heranwachsende ähnliche Erfahrungen. Vorwiegend Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren werden allein in die Natur geschickt, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Sie müssen sich nicht selbst um ihre Verpflegung kümmern. Diese Naturzeit dient vor allem der Achtsamkeits- und Bewusstseinsschulung. Ablenkungen wie Smartphones oder Bücher sind tabu. Lediglich ein Tagebuch darf mitgenommen werden, um die aufkommenden Gedanken schriftlich festzuhalten.

Grundlegendes Ziel ist es, dass sich die Teilnehmenden mit folgenden Fragen auseinandersetzen und genügend Zeit haben, diese für sich selbst zu beantworten:

  • Wer bin ich?
  • Wo stehe ich?
  • Wo will ich hin?
  • Wofür brennt mein Herz?
  • Was sind meine Stärken und Schwächen?
  • Was gibt mir Kraft?
  • Was macht mir Angst?

Bietet WalkAway nur Vorteile für junge Menschen?

Obwohl WalkAway in erster Linie für Jugendliche gedacht ist, die selbstständiger und selbstbewusster werden wollen, kann jede Person daran teilnehmen. Das Alter spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass man den inneren Wunsch hat, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.

Dieses Ritual eignet sich besonders für Menschen, die am Scheideweg ihres Lebens stehen oder einen Neuanfang wagen wollen. Es ist hilfreich, um sich gedanklich mit der Vergangenheit oder alten Ängsten auseinanderzusetzen. Der Teilnehmer hat genügend Zeit, über negative Glaubenssätze nachzudenken, die in Zukunft vermieden werden sollen, oder über negative Muster, die von den Eltern übernommen wurden.

Das allgemein verständliche Ritual des „Erwachsenwerdens“ bietet nicht nur Jugendlichen Vorteile. Jeder Mensch kann es vollziehen und seine eigenen Erfahrungen damit machen.

Durchführung des WalkAway: die drei Phasen

Das allgemeine WalkAway-Ritual dauert vier Tage und umfasst drei Nächte. Der Teilnehmer durchläuft auf seinem Weg der Selbstfindung drei elementare Phasen. Die erste Phase dauert zwei Tage und dient der Vorbereitung. Ein Leiter stellt den Teilnehmern Aufgaben, die mit der Natur zu tun haben. Die Umsetzung findet im Wald statt. Das kann zum Beispiel der Bau eines Lagers sein. Die Teilnehmer bekommen ein erstes Gefühl für die Natur.

In der zweiten Phase verbringen die Teilnehmer 24 Stunden allein im Wald. Dort wird auch übernachtet. Nur das Nötigste wie eine Matte, ein Schlafsack, eine Regenplane, 5 Liter Wasser und ein Tagebuch dürfen mitgenommen werden. Letzteres dient dazu, die eigenen Gedanken aufzuschreiben. Diese Phase wird auch als Solozeit bezeichnet. Ohne Kontakt zu anderen Menschen verbringen die Teilnehmer einen ganzen Tag im Wald und lernen sich besser kennen.

Die dritte Phase, die gleichzeitig der letzte Tag ist, reflektiert das Erlebte nach der Rückkehr. Die Teilnehmer erzählen den Betreuern, den anderen Teilnehmern und den Eltern, was sie erlebt haben. Wie es sich angefühlt hat, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Welche Fragen aufgetaucht sind. Und welche Antworten sie gefunden haben. Nach den individuellen Erzählungen endet das WalkAway-Ritual, oft mit emotionalen Momenten.

Vorteile des WalkAway für die Persönlichkeitsentwicklung

In der Persönlichkeitsentwicklung sind Achtsamkeit und Selbstfindung keine seltenen Begriffe. In einem WalkAway-Ritual wird beides in Einklang gebracht. Die Ritualteilnehmenden haben die Möglichkeit, tiefgreifende und lebensverändernde Erfahrungen auf sich wirken zu lassen. Die eigene Persönlichkeit wird gestärkt.

Die Durchführung des WalkAway-Rituals bietet folgende beeindruckende Vorteile:

  • Mehr Selbstvertrauen, Selbstständigkeit und Selbstverantwortung
  • Orientierungshilfe
  • Seelische Gesundheit durch Kontakt mit der Natur
  • Zeit für sich selbst
  • Entscheidungsprozesse werden gefördert
  • Belastendes wird abgeschlossen
  • Neuanfänge werden ermöglicht

Wer mehr über WalkAway erfahren möchte, ist mit dem Buch „WalkAway – Jugendliche auf dem Weg zu sich selbst* gut beraten. Geschrieben hat das Buch Peter Maier, der selbst zahlreiche WalkAways mit seinen Schülern durchgeführt hatte.

Hast du auch schon ein solches Übergangsritual durchgeführt und interessante Erlebnisse gehabt? Dann schreibe mir eine Nachricht mit deinen Erfahrungen oder teile sie uns gerne in den Kommentaren mit.

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